Metalldetektor online

Praxistest Golden Mask Divus V.3

Sonntag, 12. August 2018 | Metalldetektor-Test, Metalldetektoren nach Marken | von

Weil die 30 Grad-Marke gestern ausnahmsweise mal nicht überschritten wurde, konnte ich den Golden Mask Divus V.3 gestern endlich einem ersten Geländetest unterziehen. Der Weg führte mich an einem Waldrand vorbei, den Rückweg trat ich über die abgemähten Stoppelfelder an. Dieser Test beschreibt einfach die Funktionsweise des Gerätes und das allgeneine Verhalten bei der Suche. Ein weiterer Test in stark eisenhaltigem Boden steht noch aus.

Allgemeines: Die Elektronik des Divus ist in einem schmaleren Gehäuse untergebracht, das verstärkt spritzwassergeschützt ist. Ein Staub- und Regenschutz, der im Lieferumfang enthalten ist, schützt das Gerät zusätzlich vor Dreck und Feuchtigkeit..

Das Gestänge ist ein Karbon-Teleskopgestänge. Es kann aus dem oberen Gestängeteil mit E-Box und Akkubox komplett herausgezogen werden und das Gerät lässt sich dann gut in einem kleineren Rucksack verstauen.

Die Batterie-Box mit 10 AA-Akkus (275 Gramm schwer) ist unter den Armschale befestigt, dadurch ist der Detektor sehr gut ausbalanciert, so dass man von den 1650 Gramm Gesamtgewicht (mit Akkus) nicht viel mehr merkt als bei einem Leichtgewicht.

Der im Lieferumfang ebenfalls enthaltene Funkkopfhörer WS 106 arbeitet einwandfrei und ohne Signalverzögerung und liefert saubere Töne. Der Kopfhörer dichtet das Ohr ganz ab, so dass man kleinste Töne sehr gut wahrnehmen kann. Um auch Geräusche aus dem Umfeld zu hören, setzte ich ihn meist auf einer Seite nur halb auf das Ohr. Trotzdem sitzt er sicher am Kopf.

Die Bedienung des V.3 ist recht einfach, die Anordnung der mit Icons versehenen oder deutsch beschrifteten Drucktasten gut plaziert.

Bodenabgleich: Der Detektor verfügt über ein automatischen und manuellen Abgleich.

Die manuelle Einstellung ist dabei sehr einfach: Man macht eine Pumpbewegung (auf und ab) der Spule über einer metallfreien Stelle. Dabei stellt man über die „+“ und „-“ Tasten das Gerät so ein, dass sich der Ton beim Heben und Senken der Spule nicht mehr verändert. Der eingestellte Wert ist dann fest eingestellt.

Beim automatischen Bodenabgleich wird die Spule ebenfalls gepumpt, der Detektor stellt sich dabei automatisch auf den richtigen Wert ein.

I-Volume: Der Divus V.3 ist der erste Detektor von Golden Mask, der eine einstellbare Eisen-Lautstärke besitzt. Diese arbeitet zuverlässig, ein hoher Ton erklingt nur bei großen  Eisenstücken. Diese können dann aber über die Grafikanzeige identifiziert werden, so dass man sich das Ausgraben wirklich ersparen kann, wenn man gar kein Eisen finden möchte.
Bei aufgedrehtem I-Volume zeigt der Detektor auch kleine Eisenteile mit einem wählbaren tiefen Ton an.

Ich empfehle die Eisenlautstärke etwa auf „1“ einzustellen,somit hört man immer noch einen angenehmen tiefen Eisenton und kann so feststellen, wo viel Eisen liegt.

Diskriminator: Der Divus V.3 hat einen Metallfilter, der in der Einstellung 2-Ton genau zwischen Eisen und Buntmetall trennt. Auch kleinste Bunt- und Edelmetalle werden hier mit hohem Ton angezeigt. Dabei wird kein Metallteil ausgefiltert, sondern die Einstellung der Metallunterscheidung bestimmt, welche Metallart mit hohem und welche mit tiefem Ton angezeigt wird. Möglich wäre es z.B. aber auch, kleinere Folienstücke mit tiefem Ton anzeigen zu lassen, kleinste Silbermünzen aber mit hohem Ton.
Der Metallfilter ist im 2-Ton-Modus also nur für die Verschiebung des tiefen und hohen Tons zuständig .

Suchleistung: Mit Threshold regeln wir die Empfindlichkeit des Detektors. Dieser kann jetzt sehr hoch eingestellt werden, ohne dass unerwünschte Nebengeräusche das Suchvergnügen stören. Selbst auf Stufe „27“ (von 30) läuft das Gerät meist extrem ruhig.
Daneben gibt es eine „Gain„-Einstellung (von 0 – 2) sowie eine Powerbox-Einstellung (low-medium-high). Mit diesen Einstellungen werden Signale von tiefliegenden Objekten verstärkt. Ich empfehle hier eine eher tiefere Einstellung, weil die Signalverstärkung extrem Akkuleistung benötigt.
Golden Mask Metalldetektoren lieben eher trockene Böden. Bei nassen Böden müssen die Einstellungen eher etwas reduziert werden, damit keine Fehlsignale auftreten.

Der Divus V.3 verfügt über 2 Suchfrequenzen: 8 kHz und 18 kHz, wovon 18 kHz mein Favorit ist. Der ETRIM Verstärker mit Funkentstörung arbeitet in beiden Frequenzen sehr gut. Fehlsignale gehören nun eher der Vergangenheit an, dies gilt sogar bei Hochspannungsleitungen und Weidezäunen.

Golden Mask Detektoren verfügen über keine Pinpoint-Funktion. Diese ist aber wegen des schnellen Ansprechverhaltens der Geräte auch kaum nötig. Es genügt ein Schwenk von 1-2 cm, um ein Signal auszulösen. Bei Unsicherheit über die genaue Lage des Fundes hilft auch ein Kreuzschwenk.

Display: Das Display liefert jederzeit einen Überblick über die Einstellungen. Neben einer Balken-Grafik, die besonders zum Identifizieren von großen Eisenteilen nützlich ist, wird in der oberen rechten Ecke ein zweistelliger Leitwert angezeigt, der recht konstant ist. Dieser Leitwert hat mir beim Gelände-Test sehr geholfen, die Unmengen an Patronenhülsen, die im Testgebiet lagen, schnell zu erkennen und nicht mehr ausgraben zu müssen.

Suchspule: Die Standart-Suchspule ist die 9″ DD-Spule, die auch auf verschrotteten Böden sehr gute Ergebnisse bringt. Auch ein Spulenschutz gehört zum Lieferumfang. Vom Gewicht und der Ballance des Gerätes her, ist die 9″ Suchspule meine Empfehlung. Eine 12″ DD-Spule steigert aber die Tiefe auch auf kleinste Münzen und erleichtert das Absuchen großer Gebiete.

Mein persönliches Urteil: Man bekommt für relativ wenig Geld einen leistungsstarken Metalldetektor mit höchster Kleinteileempfindlichkeit, sehr guter Tiefenleistung und guter Laufruhe, der sich vor keinem anderen Metalldetektor verstecken muss. Die Löcher, die ich gegraben habe, waren eher etwas tiefer als mit anderen Geräten. Etwaige Fehlsignale beim Anschlagen konnte ich selbst auf den Stoffelfeldern in keiner Weise feststellen.

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